Singer-Songwriter Rock
aus Marburg
Die vier Marburger finden sich 2017 zusammen, um die Songs von Singer-Songwriter Philipp Kalabis in ein lauteres, rockiges Gewand zu kleiden. Das Liedmaterial vom eher introvertierten Soloalbum Ausnahmsweise normal erweckt durch die Bandbesetzung mit zwei E-Gitarren einen spannenden Eindruck. Deshalb folgen schnell neue Stücke und erste Gigs. Der Mix aus deutschsprachigem Liedermacherhandwerk und schnörkelfreiem Rock wird zum Fundament. Im Corona-Jahr nutzt man die kulturarme Zeit zur Aufnahme des Debut-Albums Sei dabei, komplett in Eigenregie produziert. Wer sich für gehaltvolle Texte gleichermaßen begeistern kann wie für einen Bandsound, wer gerne die Nähe zu Americana und Heartland-Rock sucht und wer eine leidenschaftliche, ehrliche Live-Performance schätzt, kommt bei KALABIS voll auf seine Kosten.
sei dabei
Das Debut Album
Genau ein Jahr hat die Produktion des Albums gedauert. Timo Henkel trat in dieser Zeit in Personalunion als Schlagzeuger und tontechnische Kompetenz seiner Sonic Blossom Audio Manufaktur in Erscheinung. So ist das Album eine komplette Eigenproduktion der Band.
Sei Dabei – aber wobei denn nun? Front-Cover und Booklet laden in eine aufregende, abendliche Welt von Achterbahnen und Geisterbahnen ein, mit Zuckerwatte und Geschwindigkeitsrausch. Der Titelsong verrät schnell, dass wir nur auf sinnbildlich dem Rummel sind. Ein Appell an eine verbündete Person sich mit gemeinsam in die Zweisamkeit zu wagen, die alles mitbringt, wofür der Rummel steht: leichtes Spiel, helle Freude, neue Herausforderungen sowie Nervenkitzel und auch plötzliche Enttäuschungen. Das ist der rote Faden des Albums. Die unterschiedlichen Figuren befinden sich meist an der Grenze zwischen Einsamkeit und Zweisamkeit. So bewältigt ein Paar die Unwägbarkeiten ihrer Beziehung, indem Sie einfach und erst recht sich selbst und den Moment feiern. In den Tex-Mex angehauchten Stücken Luxusproblem und Kamikazepilot stecken die Charaktere in einer Isolation, an der ein hektischer Alltag und die neuen Medien nicht ganz unbeteiligt scheinen. Es gibt aber auch den zynischen Einzelgänger, der sich mehr oder minder zufrieden „selbst zuteil wird“ (Allein sein). Dass es grundsätzlich nicht nur um Liebe, sondern auch um Freundschaft oder der Beziehung zu Vater oder Mutter geht, müsste spätestens im versöhnlichen letzten Titel jedem klar werden. Auf den zweiten Blick beschwört hymnisch die berühmte zweite Chance als sei sie ein Naturgesetz.
Das Album will am liebsten in Gänze gehört werden. Es beginnt leichtfüßig und einladend mit einer verspielten Mundharmonika-Melodie abgelöst vom mantraartigen Gitarrenriff von Irgendwo. Auch die folgenden Songs haben häufig ein zentrales Motiv mit einem gewissen Wiedererkennungswert. Beim Sound bemühen sich die Vier erst gar nicht das Rad neu zu erfinden. Stattdessen kombinieren sie ein paar gute, alte Räder und polieren sie auf, um ihre Musik voran zu treiben. Das zeigt sich in satten Gitarrenklängen und einem druckvollen Schlagzeug, was man so oder so ähnlich auch gerne mal auf den Platten von Größen wie Tom Petty oder John Mellencamp hören kann. Ungeachtet dieser Anlehnungen ist Sei dabei 100 Prozent Made in Marburg – von Hand, mit Herzblut und einem Augenzwinkern.
„Da ist nichts überladen, die Songs wirken dennoch kraftvoll und vor allem handgemacht und echt (…) Diese Stücke sollten eigentlich ein gefundenes Fressen für das Radio sein, denn das Zeug dazu haben sie zweifellos.“
„Unspektakuläre aber absolut vitale Arrangements, die den old school Spirit der letzten fünf Jahrzehnte Rockmusik atmen.“